Zahnarztpraxis
Gyula K. Takács
Prof. RO, Dr., Dr. h. c.
MSc Orale Chirugie – Donau Univ.
MSc Implantologie – Krems (A)
Bahnhofstr. 27 • 96450 Coburg
09561 51 38 - 0
09561 51 38 - 29
info@takacs-coburg.de
Wir sind für Sie da:
Sprechzeiten: Montag bis Freitag 9 – 18 Uhr
Anrufbereit: Montag bis Freitag 8 – 20 Uhr
Samstags nach Vereinbarung
Eigenes Parkareal
mit 18 Stellplätzen
Tradition und Erfahrung
Heißt: Alle Leistungen des Mutterfaches Zahnheilkunde
Vita:
- Mitgliedschaft in den Zahnärztekammern Bayreuth Deutschland, Bolzano Italien
- Studium und Dissertation Ruperto Carola Heidelberg
- Erste Niederlassung in Coburg Bavaria 1977
- Membership DGZI 1984 (Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie) – gegründet 1970 (älteste implantologische Gesellschaft Deutschlands und Europas)
- 1988 Fortbildungsreferent DGZI, als solcher Initiator des ersten Fortbildungskongresses für Zahnärztliche Implantologie in China Chengdu und Peking 1989 inmitten der damaligen Wirrungen
- 1990 bis 1995 Präsident der DGZI, eine erfolgreiche Phase, in der sich die Mitgliedschaften verdoppelten
- Herausgeber der Zeitschrift DGZI intern, als solcher Verfasser und Übersetzer zahlreicher Artikel
- Coautor – IMPLANTOLOGIE ORALA – (rumänisches Lehrbuch über zahnärztliche Implantologie ab 1991)
- Erster Lehrstuhl mit Prüfungsberechtigung europaweit in Cluj-Napoca
- Erste Publikation über ein tripodium implantat ohne Abdruck, basierend auf einem stereolithografischen Model (seit mehr als 30 Jahren in situ ohne chirurgische Intervention)
- Initiator der Spezialisierung Zahnärztliche Implantologie in Deutschland. Die erste Prüfung wurde in Coburg abgelegt (11. April 1992). Der erste Fragenkatalog wurde in Coburg gedruckt.
Es finden sich deutschlandweit keine früheren Spezialisierungsprüfungen. Danach erst erfolgte die allgemeine Spezialisierungswelle in Deutschland (Parodontologie, Endodontologie, ästhetische Zahnheilkunde usw.)
- Die Spezialisierungsprüfung der DGZI war die erste Spezialistenprüfung Deutschlands, Vorreiter des Spezialist Implantologie, dessen Anerkennung später über das Bundesverfassungsgericht am 08.01.2002 erfolgte.
Ehrungen
Diplomate Status des ICOI
(International Congress of Oral Implantologie)
Ehrendoktorwürde der Coral Davila Bucarest
(Als seinerzeit sechster Deutscher, unter anderen Hermann Oberth, Vater der modernen Raumfahrt)
Ehrenmitglied der DGZI
Ehrenmitglied der Bulgarischen Implantologischen Gesellschaft
Gheorghe Bilascu Preis
Verliehen durch die Iuliu Hațieganu University Cluj-Napoca
(Dieser Preis wird jährlich und einmalig für wissenschaftliche Leistungen und Verdienste um die Universität verliehen.)
Testimonials
Carl E. Misch (* 1947 † 2017) – die herausragende internationale Leitfigur in der Entwicklung und wissenschaftlichen Fundierung moderner Implantologie.
Hinweis zum Buch: CONTEMPORARY IMPLANT DENTISTRY ist das weltweit am meisten verbreitete Lehrbuch. Es wurde in 9 Sprachen übersetzt, unter anderem japanisch, spanisch, portugiesisch, türkisch, italienisch und koreanisch.
In Anbetracht jahrzehntelanger Freundschaft – Widmung Carl E. Misch:
To Gyula,
thank you for the constant support for myself and the ICOI. You are a great leader and an excellent doctor. I look forward to a long lasting professional and personal relationship. Thanks again for all you have done for oral implantology.
Carl E. Misch
Nov. 13, 1993
Widmung an den Co-Autor Prof. Gyula Takács
Gewidmet Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Gyula Takács, Mitverfasser dieses Buches, ein Titan des Titans, von seinem Klausenburger Schüler, in Dankbarkeit!
Mihaela Baciut
Hinweis zum Buch: IMPLANTOLOGIE ORALA von Autorin Mihaela Baciut ist ein Standardwerk der Implantologie, welches alle Aspekte zeitgemäßer implantologischer und raumschaffender Maßnahmen thematisiert.
Prof. Dr. Dr. Grigore Baciut, Cluj-Napoca (01.08.2023)
Iuliu Hațieganu University Cluj-Napoca – Department of Oral Implantology
Prof. Dr. Dr. h. c. Gyula Takács ist the first associated Professor of our Department of Oral Implantology, witch was the first one to be founded in Europe in our University of Medicine and Pharmacy in Cluj-Napoca Romania. We name him the ,,Titan of Titanium“ *. The modern curriculum, the level of teaching and expertise acquired by the graduates, the multidisciplinarity have singled out this achievements throughout the time. In gratitude, we continue his strive for excellence.
* Anmerkung: ,,Titan of Titanium“ war selbstverständlich gut gemeinter Spott, weil Metallurgie in den Vorlesungen einen größeren Umfang hatte.
Die Jahre der Lehrtätigkeit in Cluj-Napoca
Cluj-Napoca, latein Claudiopolis, ungarisch Kolozsvár, deutsch Klausenburg, ist die zweitgrößte Stadt Rumäniens mit einer Einwohnerzahl von knapp 300 Tsd., vergleichbar mit Nürnberg, dessen Bedeutung für Franken dessen der Bedeutung Cluj-Napoca’s für Transsilvanien/Siebenbürgen entspricht.
Der Anteil der Studenten von 70 Tsd. (Stand 2021) entspricht einem Viertel der Bevölkerung. Entsprechend dynamisch und jung ist Cluj-Napoca gesellschaftlich, kulturell und wirtschaftlich. Dies zeigt sich besonders im Vergleich zu Coburg in den Abendstunden.
Professor Alexandru Rotaru, ehemaliger Leiter der Fachabteilung für Mund – Kiefer und Gesichtschirurgie der Iuliu Hațieganu, derzeit Nr. 2 mit Ranking der 6 staatlichen Universitäten der Stadt, hat eine Geschichte der Zahnmedizin der Universität Cluj-Napoca der Nachkriegszeit verfasst. Darin beschreibt er unter anderem das Wirken von Prof. Takács auf die Entwicklung seines Faches.
Titel: Außerordentlicher Prof. Dr. Gyula Takács
Fünfzehn Jahre im Dienste der Zahnmedizinischen Lehre in Cluj-Napoca
Fünfzehn Jahre Mäzen
„Im Jahre 1989, dem Jahre der rumänischen Revolution, gehörte unser Land zu den isoliertesten im Block des eisernen Vorhanges. Dadurch waren Bildung und Wissenschaft in vielerlei Hinsicht auf der Strecke geblieben, ganz besonders auf dem Felde sowohl der Zahnmedizin, als auch der zahnärztlichen Implantologie.
Die sich daraus ergebende Teilhabe am wissenschaftlichen Austausch, herbeigeführt durch die historische Wende 1989, kam für uns einem wahren und tiefen Durchatmen gleich. Unser Eifer galt primär der Wissenschaft, einem Eifer, der unbelohnt blieb dank Politik und Ideologie.
Medizin war damals ein innerhalb des politischen Systems wenig geschätztes Feld, unser Bemühen im Versorgungsniveau mit dem Westen mitzuhalten, konnte mit dem tatsächlichen Bedarf nicht Schritt halten.
Diese Ausgangslage hatte sich mit Beginn der erwähnten historischen Ereignisse über Nacht geändert.
Für mich als dem Verfasser dieses Artikels ergab sich die Fügung, in dieser Zeit zum Leiter der Fachabteilung der Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie der Iuliu Hațieganu University in Cluj-Napoca ernannt zu werden. Insofern unterlag es meiner Verantwortung, das Wissen für alle Teilbereiche meines Faches zu sichern. Einer dieser Bereiche ist, wie eingangs erwähnt, die zahnärztliche Implantologie.
Dies war für mich die Ausgangslage, im Westen nach einer anerkannten Persönlichkeit zu suchen, die gewillt war, ohne Vorurteile im Sinne des humanitären Ideals, uns aus bisheriger weitgehender Ignoranz heraus in die Gemeinschaft wissenschaftlicher Exzellenz zurückzuführen.
Glücklicherweise stieß ich auf Dr. Gyula Takács Coburg, damals Fortbildungsreferent der ältesten implantologischen Gesellschaft Europas, später Präsident dieser Gesellschaft.
In der Folge bin ich auf ihn zugegangen und lud ihn ein, sich ein Bild unserer damaligen Lage zu machen; leider gab es nicht viel zu sehen.
Damals verwendeten wir subperiostale als auch enossale Implantate, hergestellt aus Hartmetall (WIDIA oder VITALLIUM). Er hatte unsere Hürden und Bedürfnisse verstanden.
Von Anfang an hatte ich in Dr. Takács einen sehr offenen Menschen wahrgenommen, eine geistige Offenheit, welche es uns leicht machte, allfällige Defizite zügig zu eliminieren.
Eine auffällige Bescheidenheit, wie sie nur tiefgründigen Menschen zu eigen ist, couragierte uns, sich seiner humanitären und professionellen Herangehensweise anzuschließen.
Durch seine Leitung sowie Entwicklung des Kurses für zahnärztliche Implantologie erarbeiteten wir uns den Wissensstand, welcher unseren Ärzten, Lehrkräften und Studenten fehlte, in, kaum für möglich gehaltener, kurzer Zeit.
Für Dr. Takács war es keine leichte Aufgabe, denn es fehlte uns an jeglicher Hardware. Die Bereitstellung all dessen erfolgte in einer Bereitwilligkeit, die wahrem Mäzenatentum gleichkommt.
Es beinhaltete Infrastruktur, Personal sowohl Assistenten als auch Zahntechniker. Sein eigenes zahntechnisches Labor stellte er zur Herstellung der prothetischen Suprastruktur zur Verfügung, alles aus der heimatlichen Klinik gestiftet.
In dieser Gewissheit startete 1994 der Kurs für Implantologie. Dieser wurde von Studenten des V. und VI. Jahres der Zahnmedizinischen Fakultät in Cluj-Napoca Rumänien besucht. Weitere Teilnehmer seiner Kurse waren Ärzte, Dozenten sowie alle diejenigen, die ihr Wissen auf den damals neuesten Stand der Wissenschaft bringen wollten.
Als Dozent habe ich selbst seine Kurse mit großer Aufmerksamkeit besucht. Ich kann sagen, dass seine intellektuellen Fähigkeiten dementsprechend waren. Er machte sich sein tiefes Allgemeinwissen zunutze, um seine Gedanken zu verdeutlichen und machte es den Anwesenden leicht verständlich.
Die Darstellung seiner Kurse war eindrucksvoll, begleitet durch seine langjährige Erfahrung im Fach der Implantologie. Seine Kurse waren in Etappen gegliedert, angefangen mit Fundamentalien:
- Anatomie
- Physiologie
- Pathophysiologie
- bis hin zum therapeutischen Zweck
Über Erfolge sowie Misserfolge wurde berichtet. Der Unterricht erfolgte ohne zeitlichen Druck, sodass bei aufkommenden Fragen angehalten wurde, um diese zu klären.
Aufgrund dessen, dass die Studenten des V. und VI. Jahres der Zahnmedizinischen Fakultät von diesen Kursen Gebrauch machten, war Prof. Gyula Takács in jedem Semester eines Studienjahres in Cluj-Napoca anwesend. Für diejenigen, die ihr Wissen festigen wollten, wurden in unserem Krankenhaus praktische Demonstrationen durchgeführt.
Darüber hinaus hat seine Excellenz jahrelang Ärzte und Fachpersonal aus Cluj-Napoca in seine private Klinik in Coburg eingeladen, um diese dort weiter auszubilden. Auch hierbei hat er sich als unangefochtener Mäzen gezeigt.
Als Resultat ist ihm 1994 in der Universität für Medizin und Pharmazie „Iuliu Hațieganu“ in Cluj-Napoca Rumänien der Titel des außerordentlichen Professors zugesprochen worden.
In harter Arbeit hat er diesen Titel für die nächsten 15 Jahre ehrenvoll getragen.
Mir ist kein einziger Fall aus unserem Lande bekannt, in der eine Person über einen so langen Zeitraum seiner Tätigkeit (20 bzw. 15 Jahre) als außerordentlicher Professor in derart intensiver Form nachgekommen ist.
Bis 2009, als er von seiner Dozenten – Aktivität in Cluj-Napoca in den wohlverdienten Ruhestand ging.
Fürwahr trifft ihn unsere Anerkennung als den Urheber moderner zeitgemäßer zahnärztlicher Implantologie unserer Fakultät. Wir erstellen diesen medizinhistorischen Beitrag, um nachfolgenden Generationen seine Verdienste an unserer implantologischen Schule im Gedächtnis zu bewahren.“
Cluj-Napoca – 25.07.2018
Prof. Dr. Alexandru Rotaru, Ehemaliger Leiter der Fachabteilung für Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie
Prof. Univ. Emerit U. M. F. „Iuliu Hațieganu“
Ehrenmitglied der Akademie für medizinische Wissenschaften Rumänien
Ehrenbürger der Stadt Cluj-Napoca Rumänien
Published in 1994, 30 years ahead of it`s time
INTERNATIONAL JOURNAL OF DENTAL SYMPOSIA
Vorbereitende und begleitende Maßnahmen zur Therapiesicherheit in der Implantologie
Zusammenfassung: Bei der Plazierung von Implantaten erfordert eine unterschiedliche Knochendichte unterschiedliche Implantattypen zur Erzielung der maximalen Stabilität. [1] Daher ist eine sorgfältige präoperative Planung erforderlich, um den Knochen zu diagnostizieren und/oder zu augmentieren, die richtige Größe und Art von Implantat für jeden einzelnen Fall auszuwählen und das entsprechende Operationsprotokoll festzulegen. Dieser Vortrag behandelt die grundlegenden Faktoren, die in die Erstellung eines solchen Protokolls einfließen, d.h. die Qualität und Quantität des Knochens, die Art und Größe des Implantats, der operative Eingriff, die allmähliche Knochenbelastung und die Verlagerung der Kaukräfte.
Wir sind heutzutage daran gewöhnt, routinemäßig zwischen kurzfristigen und langfristigen Mißerfolgen zu unterscheiden. Diese Grobunterscheidung entspricht auch der täglichen Erfahrung im klinischen Bereich. Fehler in der ursprünglichen Planung zeigen sich, wenn sie gravierend sind, als kurzzeitige Mißerfolge. Weniger krasse Fehler äußern sich in Form von langfristigen Misserfolgen. [2]
Die kurzfristigen Fehler zeigen sich, wenn die Einheilungszeit nicht ausreichend war, um die Osseointegration in Knochen der entsprechenden Dichte zu ermöglichen – aber auch dann, wenn die Suprastruktur eine Überlastung der Implantate herbeigeführt hat. [3] Die Breite und Tiefe des Knochens sowie die Angulation und Dichte lassen sich mit Hilfe der computergestützten Diagnose viel leichter bestimmen. Dieses Wissen allein ist für einen gesicherten Langzeiterfolg nicht ausreichend. Dies trifft insbesondere bei der Verbindung zwischen Zähnen und Implantaten bei weitspannigen Brücken zu. Wir haben gelernt, das Implantat nicht in der Mitte der Brückenspanne zu positionieren. Vielmehr hat sich eine Positionierung näher an den Pfeilerzähnen besser bewährt.
Ziel einer jeden Therapie ist es, unterschiedliche Implantatgruppen, wie z.B. Schraubenimplantate, beschichtete und unbeschichtete Implantate sowie Zylinderimplantate, optimal einzusetzen. [4, 5] Beim sorgfältigen Vergleich dieser Systeme wird es offensichtlich, daß die verschiedenen Systeme verschiedene Vorteile hinsichtlich der Einheilung bieten. Für das integrierte Implantat gilt selbstverständlich die Forderung nach größter Kontaktfläche, wofür die größtmögliche Länge und Breite von Bedeutung sind (Abbildung 1).
Diese Erkenntnis gilt, insbesondere im Bereich der Oberkiefermolaren, dem früheren Hauptkaubereich. Wo Durchschnittslängen von 12 mm nicht verwirklicht werden können, müssen anatomische Hindernisse angepaßt und korrigiert werden (z.B. bei der Nervverlagerung (Abbildung 2), um einen langfristigen Erfolg zu gewährleisten (Abbildung 3). Im Oberkiefer wird dieser Ausgleich bzw. diese Anpassung durch eine subantrale Augmentation (Abbildung 4) erreicht.
Unterschiedliche Knochendichten erfordern unterschiedliche Implantattypen, um eine maximale primäre Festigkeit zu erreichen. Für Knochen der Dichtekategorien D1 und D2 werden unbeschichtete Schrauben als die beste Lösung erachtet. Unbeschichtete Schrauben finden auch im Oberkieferfrontzahnbereich Verwendung, wohingegen beschichtete Schrauben in der präsinusalen Region verwendet werden sollten.
Beschichtete Schrauben werden ebenfalls nach einer Nervverlagerung verwendet, da sich die Wärmeisolierung der Beschichtung als sehr nützlich erwiesen hat.
Bei der Technik der subantralen Augmentation verwendet der Autor in erster Linie Zylinderimplantate (Abbildung 5). Um eine größtmögliche Stabilität der Zylinder über der zuweilen nur 2-3 mm dicken Knochenlamelle des Antrumbodens zu erreichen, wählen wir bewußt einen schmalen 3,2 mm starken Bohrer. Anschließend wird das Knochenbett mit Hilfe eines konischen Osteotoms (klopfend eingebracht) allmählich zu einer Preßpassung (Abbildung 6) erweitert. Mit dieser Technik wird ein guter initiärer Halt erzielt und bislang wurde in keinem einzigen Fall ein “Dropping in” des Implantats in den Sinusboden verzeichnet. Nach einer Einheilungszeit von 6-8 Monaten (Deperiostase), werden die Implantate mittels Periotestmessung (Abbildung 7) auf Osseointegration untersucht. [6, 7]
Als nächster Schritt folgt eine durch 1 mm über das Tegument herausragende gingivaformer-unterstützte allmähliche Belastung des Knochens. Sollten die Ergebnisse der Periotestmessung auf ein Absinken während der allmählichen Knochenbelastung hinweisen, wird bei Bedarf auf kürzere Heilungskappen zurückgegriffen, bis eine Besserung der Werte eintritt. Das Vorliegen von keratinisierter Gingiva im Bereich der Pfosten ist von größter Bedeutung. Eine unzureichend keratinisierte Gingiva stellt eine Indikation zur freien Schleimhautverlagerung (Abbildung 8) dar. Es wird durch eine entsprechende Gestaltung der Suprakonstruktion versucht, eine mastikatorische Überlastung der Implantate der oberen Seitenzahnregion zu verhindern. Dies kann sowohl durch eine Reduktion des okklusalen Tisches und eine Verringerung der Höckerneigung als auch durch eine Anteriorisierung der oberen Kauflächen erreicht werden. [8] Durch diese Maßnahme erhält der zweite Molar nur noch eine Prämolarenbreite der Kaubelastung, was zu einer 30-40%-igen Reduzierung der Belastung des Tuberimplantates führt.
SCHLUSSFOLGERUNGEN
Die in diesem Vortrag erläuterten präoperativen und operativen Protokolle mit individueller Bewertung der zur Verfügung stehenden Knochenqualität und -quantität, der Implantatarten und -größen, der chirurgischen Techniken, der allmählichen Knochenbelastung sowie der Verlagerung der Kaukräfte sind zur Unterstützung der Implantatintegration unerlässlich.
LITERATURHINWEISE
[1] Adell R, et al. A 15-year study of osseointegrated implants in the treatment of the edentulous jaw. Int J Orals Surg 1981;10:387-416.
[2] Carlsson GE, Haraldson T. Functional Response, Kapitel 8. In: Tissue-Integrated Prostheses. Branemark P-I, Zarb GA, Albrektsson T, eds. Chicago: Quintessence Publishing Co., 1985, Seite 155-163.
[3] Niznick G, Misch CE. Kapitel 46, Clinical Dentistry. In: The Core-Vent System of Osseointegrated Implants, Clark JW, ed. Philadelphia: Harper and Row, 1987.
[4] Brinkmann E, Takacs G. Fragen zur Indikationsbegrenzung enossaler Implantatkörper. DGZI INTERN 1993; 3(1):23-27.
[5] Jaffin RA, Beman CL. The excessive loss of Branemark fixtures in Type IV bone: A 5-year analysis. J Periodont 1991.
[6] Misch CE. Auswirkungen der Knochendichte auf Behandlungsplan, chirurgischen Ansatz, Einheilung und allmähliche Knochenbelastung. Erste Veröffentlichung: Int J Oral Implantol 1990;6(2). Deutsche Übersetzung: DGZI INTERN 1993;3(1):9-17.
[7] Takacs G, Lang M. Die implantologische Versorgung des Oberkieferseitenzahnbereichs. Zahnärztliche Praxis 1993;44(5):182-185.
[8] Bidez WM, Misch CE. Force transfer in implant dentistry: Basic concepts and principles. J Oral Implantol 1992;18(3).
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